Die Bachmuschel

 

Weit und breit bekannt im ganzen Land: Damit meinen wir natürlich die Bachmuschel. Sie galt früher als die häufigste Großmuschel der heimischen Fließgewässer. Das sieht heute ganz anders aus. Durch Gewässeranbau und die Intensivierung der Landwirtschaft haben sich ihre Bestände dramatisch reduziert – denn sie finden immer seltener passende Lebensräume.

Weil sich mit dem Klimawandel Temperatur- und Niederschlagsmengen weiter verändern werden, verschärft sich die Situation der Bachmuschel zusätzlich.

Dabei wird der Bachmuschel auch ihre gemütliche Lebensweise zum Verhängnis: Einmal eingenistet, bewegt sie sich kaum noch vom Fleck. Das macht sie anfällig für Umweltveränderungen, denn sie kann ungünstigen Umweltbedingungen nicht einfach ausweichen. Größere Distanzen überwindet sie nur per Mitschwimmgelegenheit (über Wirtsfische im Larvenstadium) oder durch sogenannten passiven Drift im Flusslauf.

Häufigere Hitzesommer sorgen dazu für erhöhte Wassertemperaturen, was wiederrum zu Sauerstoffdefiziten in Gewässern führt. Das schadet vor allem den Jungmuscheln. Gerade sie finden wegen vermehrter Starkregenereignisse immer weniger Schutzräume in Hessens Flüssen und Bächen.