Hessen setzt auf E-Mobilität

 

Mobilität nachhaltig und zukunftsfähig gestalten – dieses Ziel verfolgt die Hessische Landesregierung und macht Elektromobilität zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte. Zudem weitet Hessen seine finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Elektromobilität deutlich aus.

Der Klimaplan deckt alle wichtigen Handlungsfelder ab, die zur Einsparung von Energie und Treibhausgasen beitragen. Eine Chance sieht Hessen in der Förderung emissionsarmer Verkehrsmittel. Die prioritären Maßnahmen im Verkehrssektor sind mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden, denn hier fallen allein ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen des Bundeslandes an. Ein Blick auf die Zahl der zugelassenen Elektroautos offenbart jedoch eine positive Tendenz: Im Bundesländervergleich lag Hessen zum 1. Januar 2018 mit 4.139 Fahrzeugen auf Platz fünf.

Die verschiedenen Maßnahmen zur elektrischen Mobilität bündelt die Landesregierung unter der Dachmarke „Strom bewegt“. Die Geschäftsstelle Elektromobilität verfolgt damit vor allem zwei Ziele: Unternehmen werden als Leitanbieter gestärkt und entwickelt und Hessen soll sich als Leitmarkt für Elektromobilität etablieren. Im Bereich Brennstoffzellentechnik treibt bereits seit 2003 das Kompetenznetzwerk „Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V." (kurz: H2BZ-Initiative Hessen e.V.) Projekte und Entwicklungen voran. Hier geht es darum, Kommunen und Unternehmen bei der Integration emissionsarmer und effizienter Verkehrsmittel in ihre Mobilitätsstrategien zu unterstützen. Zudem werden Maßnahmen gefördert, die die Praxis- und Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen nachweisen.

Unser Botschafter für den Odenwaldkreis: Frank Slawik
Unser Botschafter für den Odenwaldkreis: Frank Slawik

Elektromobilität ist nicht nur leise und emissionsarm. Sie birgt auch die Möglichkeit, Belastungen, die sich insbesondere in Innenstädten ergeben, zu reduzieren. „Die Mitarbeiter unserer Kreisverwaltung nutzen bereits zwei Elektrofahrzeuge. Im Oktober 2018 kommen noch drei weitere hinzu. Für die meist kurzen Strecken sind Elektrofahrzeuge ideal, denn Autos mit Verbrennungsmotor kommen bei solchen Entfernungen gar nicht auf Temperatur. Bei Kosten für Wartung und Instandhaltung schneiden E-Fahrzeugen im Vergleich zu Verbrennern auch besser ab“, sagt Frank Slawik, Klimaschutzmanager im Bau- und Immobilienmanagement des Odenwaldkreises. Slawik, der auch Klimabotschafter im Odenwaldkreis ist, arbeitet gerade daran, Fuhrparks des Odenwaldkreises und verschiedener Kommunen zu elektrifizieren.

Der E-Fuhrpark der Verwaltung im Odenwaldkreis wächst
Der E-Fuhrpark der Verwaltung im Odenwaldkreis wächst

Klimafreundliche Mobilität zählt die Landesregierung zu ihren zentralen verkehrspolitischen Themen – wie übrigens die Bundesregierung auch. Deutlich wird dies auch bei den eigenen Fördermitteln. Die Landesregierung bietet eine spezielle Förderung für E-Mobilität an. So stehen etwa in diesem Jahr 6,9 Millionen Euro zur Verfügung, im nächsten Jahr 6,8 Millionen Euro. Eine Förderung für die Beschaffung von E-Bussen durch ÖPNV-Betriebe kommt noch hinzu. Zum Vergleich: 2016 lag die Landesförderung für E-Mobilität noch bei 2,3 Millionen Euro, 2015 lediglich bei 1 Million Euro.

Doch wie gestalten sich die geförderten Maßnahmen und Pilotprojekte? Drei Beispiele.

1. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) hat die Geschäftsstelle Elektromobilität bei der Hessen Agentur GmbH initiiert. Die Mitarbeiter bieten u.a. Fachberatungen an. Hier können kommunale Mitarbeiter in umfangreichen Schulungsangeboten Grundkenntnisse über Elektromobilität erlangen und sich Busbetreiber über Möglichkeiten von E-Bussen informieren.

2. Die Maßnahme „eBeschaffung“: Die Hessische Landesregierung geht beim Einsatz von E-Fahrzeugen in ihrem Landesfuhrpark vorbildlich voran. Um interessierten Landesdienststellen die Nutzung von E-Fahrzeugen zu ermöglichen, finanziert das HMWEVL bei ihrer Anschaffung die Mehrkosten gegenüber einem vergleichbaren herkömmlichen Fahrzeug bis zu einer finanziellen Obergrenze. Mehr als 160 E-Fahrzeuge wurden auf diese Weise bereits gefördert. Frank Slawik blickt positiv in die Zukunft: „Wir hoffen, dass wir zum Jahreswechsel die Förderungszulage für den Ausbau der E-Mobilität bekommen, um weitere Fahrzeuge anschaffen zu können. Einige unserer Dienststellen sind bereits mit Ladestellen ausgestattet. Benötigt werden noch weitere mit Schnellladesäulen, die über einen entsprechenden Starkstromanschluss verfügen.“

3. Ladesäulen: Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie wurde Anfang 2018 der Aufbau von zusätzlichen Ladesäulen sowie der nötigen Infrastruktur beschlossen. Mit einem Gesamtprojektvolumen von rund 850.000 Euro und einer Fördersumme von 315.000 Euro ist die Inbetriebnahme von 73 Ladesäulen und weiteren 138 Ladepunkte geplant. Weiterhin wurde 2018 das Förderprogramm zum Aufbau von Ladeinfrastruktur auf Firmenparkplätzen gestartet.
Ein Tipp: Eine aktuelle Übersicht zu vorhandenen Ladesäulen ist auf folgender Webseite einsehbar: www.strom-bewegt.de/lademap_hessen