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Energie

Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir u. a. aus fossilen Brennstoffen aussteigen, den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, alternative Energieträger entwickeln und Zukunftstechnologien wie grünen Wasserstoff fördern – unter Gewährleistung einer zuverlässigen Energieversorgung.

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Zu den konkreten Maßnahmen, die im Sektor „Energie“ umgesetzt werden sollen, zählen:

Ausbauoffensive erneuerbarer Energien

Mit dieser Maßnahme werden unterschiedliche, vom Land beeinflussbare Stellschrauben genutzt, um den Ausbau der erneuerbaren Energien – insbesondere der Photovoltaik- und Windkraftanlagen – zu beschleunigen. Dabei werden verschiedene Instrumente angewandt, von der gesetzlichen Verpflichtung bis zur Information und Beratung. Es werden Ausbauziele definiert, Flächennutzungsziele und Nutzungspflichten gesetzlich verankert, Genehmigungsprozesse beschleunigt und Beteiligungsprozesse optimiert.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung hat im Jahr 2023 erneut stark an Fahrt aufgenommen. Insbesondere der Ausbau der Photovoltaik (PV) ging in neuem Rekordtempo voran. Aber auch der Ausbau der Windenergie hat sich weiter von seiner Talsohle erholt.

Unterstützt wurde diese Entwicklung von Maßnahmen der Landesregierung im Jahr 2023.

So traten im November die im Hessischen Energiegesetz verankerten solaren Nutzungspflichten in Kraft. Demnach sind neue Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen mit einer PV-Anlage zu überdachen. Weiterhin sind grundsätzlich alle neuen und bestehenden Landesgebäude zukünftig mit PV-Anlagen auszustatten.

Um den Bau zusätzlicher PV-Anlagen auf privaten Wohngebäuden anzuregen, wurde ein PV-Darlehensprogramm gestartet, mit dem private Hausbesitzer zinsgünstige Darlehen für die Installation einer PV-Anlage inklusive Speicher erhalten können.

Zur Beschleunigung des Ausbaus der Windenergie wurde im Jahr 2023 ein gemeinsamer Erlass des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) und des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) veröffentlicht. Darin enthalten sind Neuregelungen zur Beschleunigung des Windenergieausbaus, welche sich aus den sogenannten Oster- und Sommerpaketen sowie aus der EU-Notfallverordnung ergeben. Eine weitere Beschleunigung von Genehmigungsprozessen wird durch die Bereitstellung von mehr Personal bei den Regierungspräsidien sowie die Einrichtung eines neuen Senats am Verwaltungsgerichtshof (VGH) Kassel erreicht werden können.

Wasserstoff als zentraler Energiewendebaustein

Wasserstoff wird als synthetischer Energieträger in der zukünftigen Energieversorgung sowohl in den Ballungsräumen als auch im ländlichen Raum aufgrund seiner Speicherbarkeit und somit für die Sektorkopplung (Nutzung und Speicherung von erneuerbaren Energien in den unterschiedlichen „Sektoren“ wie z. B. Wärme, Mobilität und Industrie) eine wichtige Rolle spielen. Die Maßnahme fokussiert sich auf die Förderung beispielhafter Wasserstoffprojekte und -infrastrukturen sowie auf Unterstützung der Akteurinnen und Akteure in diesem Themenfeld.

Die Klimaplanmaßnahme „Wasserstoff als zentraler Energiewendebaustein“ wird erfolgreich umgesetzt. Zentrale Grundlage für die Fortsetzung und strategische Orientierung der Wasserstoffaktivitäten war die Hessische Wasserstoffstrategie vom Oktober 2022. Die Wasserstoffstrategie sieht einen verbindlichen Zeitplan bis 2025 vor und wird entsprechend evaluiert und fortgeschrieben. Folgende Maßnahmen wurden seitdem umgesetzt bzw. neu angestoßen.

  1. Ausgründung der Landesstelle Wasserstoff bei der LEA LandesEnergieAgentur Hessen (Beratung und Information) mit entsprechender personeller und finanzieller Ausstattung
  2. Fortsetzung Projektförderung: In den letzten Jahren wurden in Hessen bereits über 100 Projekte im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzelle umgesetzt. Insgesamt wurden bis 2023 mindestens 12 Millionen Euro Fördermittel direkt für Projektumsetzungen im „Wasserstoffbereich“ zur Verfügung gestellt.
  3. Vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) wurden seit Beginn der Umsetzung der Hessischen Wasserstoffstrategie mit über 1 Millionen Euro Studien und wissenschaftliche Untersuchungen finanziert und von der Landesstelle Wasserstoff umgesetzt:

Reduktion des Stromverbrauchs

Mit dieser Maßnahme werden unterschiedliche, vom Land beeinflussbare Stellschrauben genutzt, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Höhe des Stromverbrauchs steht in direkter Wechselwirkung zum erforderlichen Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien in Hessen zur Erreichung der Ziele bezüglich der erneuerbaren Energien im Stromsektor und zur Höhe des Stromimportbedarfs.

Durch die Elektrifizierung in nahezu allen Sektoren, insbesondere durch Elektromobilität, Wärmepumpen und Wasserstoffelektrolyseure, wird die Stromnachfrage deutlich ansteigen. Umso wichtiger ist es daher, sowohl den Stromverbrauch klassischer Verbraucher durch Effizienz-und Suffizienzmaßnahmen (Maßnahmen zum Sparen von Energie und Material) zu senken als auch den Anstieg des Stromverbrauchs durch neue Stromverbraucher (Sektorkopplung) auf ein sinnvolles Maß zu begrenzen.

Dabei werden verschiedene Instrumente angewandt, von der gesetzlichen Verpflichtung bis zur Information und Beratung.

Update folgt.

Brennstoffwechsel von Kohle zu Erdgas, Biomasse und biogenen Reststoffen bei Heizwerke

Ziel ist es, den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Hessen in den Jahren 2025 bis 2030 zu vollziehen. Um die damit verbundene Fernwärmeversorgung weiterhin sicherzustellen und diese CO2-frei zu gestalten, bietet das Land den Wärmenetzbetreibern weiterhin Unterstützung durch eine Arbeitsgruppe zur Dekarbonisierung der Wärmenetze sowie durch Förderung und Finanzierung von Machbarkeitsstudien an.

Die Stilllegung sämtlicher Kohlekraftwerke in Hessen ist inzwischen beschlossen. Der Kohleblock des Kraftwerks Staudinger hätte nach dem Willen des Betreibers Uniper bereits stillgelegt werden sollen. Er befindet sich allerdings zur Sicherung der Stabilität des deutschen Übertragungsnetzes weiterhin in Reservebetrieb. Alle weiteren Kohleblöcke werden zur Fernwärmeerzeugung betrieben (Frankfurt, Offenbach, Kassel) und sollen bis spätestens 2030 stillgelegt werden.

Smart-Grids-Plattform

Die Nutzung erneuerbarer Energien als Primärenergiequellen bedeutet die Bereitstellung hochvolatiler elektrischer Leistung aus Wind und Sonne. Sektorkopplung ist hier eine zentrale Voraussetzung, um Angebot und Nachfrage in allen Sektoren (Strom, Wärme, Verkehr) anzugleichen. Mit dem House of Energy wurde eine zentrale Innovationsplattform gegründet, die das Thema aufgegriffen und bereits Pilotprojekte in die Umsetzung geführt hat.

Das Forschungsprojekt Smart Grid LAB Hessen, gefördert durch das Land Hessen mit Mitteln des europäischen EFRE-Programms, wurde im Jahr 2023 abgeschlossen. Die Ergebnisse können nun in der neuen Broschüre nachgelesen werden.

Unter der Leitung der Hochschule Darmstadt mit den Projektpartnern Ingenieurbüro Pfeffer, JEAN MÜLLER, QGroup, Tractebel und House of Energy wurde ein realitätsnahes Labor errichtet, um aktive Steuerungsverfahren im intelligenten Stromnetz und alle erforderlichen Funktionalitäten unter Praxis-Bedingungen zu testen. Dabei standen Fragen zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit sowie zur Datensicherheit und Resilienz auf der Agenda. Der Förderantrag für ein Nachfolgeprojekt wurde inzwischen im Rahmen des hessischen EFRE-Förderprogramms „innovative Energievorhaben“ eingereicht.