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Industrie

Die Industrie spielt bei der Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Umsetzung der Energiewende eine große Rolle. Oft agiert die Industrie bereits ressourceneffizient. Dieser Weg muss jedoch noch konsequenter gegangen werden. Für das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität muss u. a. auf klimafreundliche und klimaneutrale Prozesse umgestellt werden, Treibhausgasemissionen weiter reduziert und Energieeffizienz und Ressourcenschonung gesteigert werden. Dafür sollen zudem Dialogformate und Anlaufstellen geschaffen werden.

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Zu den konkreten Maßnahmen, die im Sektor „Industrie“ umgesetzt werden sollen, zählen:

Energieeffiziente und klimafreundliche Unternehmen

Unternehmen spielen bei der Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Umsetzung der Energiewende eine große Rolle. Sowohl Industrie als auch Gewerbe, Handel und Dienstleistung bergen große Effizienzpotenziale in ihren Prozessen. Die Maßnahme dient der Steigerung der Energieeffizienz bei Unternehmen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, die große Effizienzpotenziale in ihren Prozessen bieten. Die Maßnahme umfasst Elemente der Beratung, der Netzwerke sowie der Unterstützung der Kommunen beim Aufbau von effizienten Gewerbegebieten.

Ab 2024 unterstützt die LEA Hessen die hessischen Kommunen mit einem zusätzlichen wegweisenden Informations-, Beratungs- und Schulungsangebot zur Umsetzung energieeffizienter Gewerbe- und Industriegebiete.

Servicestelle WirtschaftsWandel

Zentrale Anlaufstelle für eine emissionsarme Wirtschaft

Unsere Wirtschaft steht vor globalen Herausforderungen. Klimakrise, Lieferengpässe und Energieknappheit sind deutliche Signale dafür, dass unsere Art und Weise, wie wir seit dem Beginn des Industriezeitalters unseren Wohlstand erwirtschaften, an seine Grenzen stößt. Für eine lebenswerte Zukunft müssen wir unser Wirtschaftsmodell weiterentwickeln. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen eröffnet die Transformation enorme Chancen. Der Prozess ist anspruchsvoll. Darum unterstützt das Land Hessen Unternehmen durch vielfältige und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Beratungs- und Fördermöglichkeiten. Um bei den vielen Angeboten das passende zu finden, wurde die Servicestelle WirtschaftsWandel eingerichtet. Ein Expertenteam gibt in einer kostenlosen Erstberatung Hilfestellung für den nächsten Schritt. Damit die Transformation für mehr Zukunft gelingt!

Die Servicestelle WirtschaftsWandel wurde als zentrale Kontakt und Anlaufstelle für Hessische Unternehmen geschaffen, die sich auf dem Weg durch die nachhaltige Transformation befinden. Im letzten Jahr wurden erste Maßnahmen umgesetzt – angefangen beim Aufbau einer Website mit einem Förderkompass und erstmalig auch einem Beratungskompass. Hier können Unternehmen durch eine entsprechende Such- und Filterfunktion nun selbst die richtigen Förder- bzw. Beratungsangebote finden. Wer an dieser Stelle weitere Unterstützung braucht, kann die kostenlose 30-minütige Orientierungsberatung buchen, in welcher das Team der Servicestelle WirtschaftsWandel durch gezielte Fragen die passenden Unterstützungsangebote vermittelt.
Thematisch wurde im letzten Jahr ein Fokus auf das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung gelegt. Hierzu wurden u. a. Awarenesstrainings zu Nachhaltigkeitsberichtspflichten und EU-Taxonomie angeboten, um die Unternehmen rechtzeitig auf die Berichtspflichten vorzubereiten. Dies wurde hessenweit in Wetzlar, Darmstadt und Kassel mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Des Weiteren gab es verschiedene Onlineformate, in denen die Themen sozial-ökologische Transformation, Gemeinwohlökonomie, Emissionszertifikatehandel und Sustainable Finance näher beleuchtet wurden und diverse Best Practice Beispiele vorgestellt werden konnten.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Koordination des Partnernetzwerkes der Servicestelle Wirtschaftswandel Hessen. Diese Multiplikatoren in Kammern, Verbänden und Clustern bilden die Brücke zu den Unternehmen. Deshalb findet eine enge Einbindung bei den diversen Formaten statt, auch um die Reichweite unseres Angebots und das der Partner zu steigern und dabei Synergien zu schaffen. Im November 2023 fand in Frankfurt das erste Partnertreffen statt. Mit rund 40 Partnerinstitutionen wurden dort die wichtigsten Themen der nachhaltigen Transformation diskutiert und konkrete Maßnahmen für das nächste Jahr vorbereitet.
Im Jahr 2024 plant die Servicestelle WirtschaftsWandel aufgrund der positiven Rückmeldung und der hohen Nachfrage weiterhin die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und Sustainable Finance zu fokussieren. Neue Themen werden u. a. die Transformation der Arbeit und Weiterbildung sein.

Energieeffizientes Rechenzentrum

Durch den Aufbau des hessischen Rechenzentrumsbüros bei der Hessen Trade und Invest GmbH sollen Nachhaltigkeitsbemühungen in der Rechenzentrumsbranche verstärkt werden. Das Rechenzentrumsbüro vernetzt Beteiligte und informiert über Förderprogramme.

Wie in der Digitalstrategie "Digitales Hessen. Wo Zukunft zuhause ist" vorgesehen, wurde 2022 ein hessisches Rechenzentrumsbüro u. a. mit folgenden Aufgaben errichtet:

  • Vernetzung der Akteure
  • Sichtbarkeit von Best-Practice-Beispielen erhöhen (Nutzung von Abwärme und Erneuerbaren Energien, Einbeziehung von Kommunen etc.)
  • Information der Nutzer und Nutzerinnen/Verbraucher und Verbraucherinnen sowie der Kommunen

Als Instrumente sind u. a. vorgesehen:

  • Vor-Ort-Kontakte zur stärkeren Entwicklung von Modellprojekten
  • Durchführung eines jährlichen Rechenzentrumsgipfels (erstmalig im Quartal 2/3 2023).

Das hessische Rechenzentrumsbüro dient vor diesem Hintergrund wesentlich als Informationsdrehscheibe, sowohl für interessierte Betreiber, als auch für Bürgerinnen und Bürger, die konkrete Anliegen haben. Dazu wird ein kontinuierliches, strukturiertes Austauschformat mit Betreibern, Kommunen, Versorgern sowie Bürgerinnen und Bürgern etabliert.

Klimaschutz im Bankensektor

Der Bankensektor spielt eine zentrale Rolle in der Finanzierung der Klimatransformation. Kapitalflüsse müssen so umgelenkt werden, dass klimaschonende Geschäftsmodelle und Projekte unterstützt und finanziert werden. Die Net Zero Banking Alliance Germany (NZBAG) ist ein Netzwerk, welches die Grundlagen für die notwendigen Veränderungen schafft.

Im dritten Jahr der Net Zero Banking Alliance Germany (kurz: NZBAG) wurden vorher angestoßene Teilprojekte erfolgreich weiterverfolgt. So wurde beispielsweise das 2022 angestoßene Client Dialogue Tool finalisiert. Dieses Tool dient als Leitfaden für den zielgerichteten Austausch zwischen Banken und Unternehmenskunden zu den Themen Nachhaltigkeit und Klima. Darüber hinaus wurde das Diskussionspapier „Gute Governance für Nachhaltigkeit: Empfehlungen und Beispiele für eine nachhaltigkeitsintegrierte Unternehmensführung in Banken“ veröffentlicht. In Abwesenheit eines Marktstandards hilft der CAPI/CASI-Ansatz, das Paris-Alignment auf Kunden- und Portfolioebene aufzuzeigen und daraus Steuerungsimpulse abzuleiten. Im Rahmen der NZBAG erprobten einige Institute diese Indikatorik und evaluierten die gemachten Erfahrungen. Ergänzend bot die NZBAG im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen und thematisch zugeschnittenen Arbeitsgruppen Raum für gegenseitiges Lernen und Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden Finanzinstituten. Letzteres ist insbesondere in dem aktuell hochdynamischen Marktumfeld und den gewachsenen regulatorischen Anforderungen unabdingbar, um die Transformation der Wirtschaft über den Hebel Sustainable Finance weiter voran zu treiben.

Ressourcenwende anpacken

Ziel der Maßnahme ist es, durch Steigerung der Ressourcenschonung, der Ressourceneffizienz und der Kreislaufführung von Materialien die Treibhausgasemissionen zu senken. Die Maßnahme umfasst drei Bausteine:

  • Der Baustein Information legt die Grundlagen für technologische Innovationen sowie deren Übertragung in die Praxis und unterstützt die Unternehmen bei der Planung ihrer Maßnahmen.
  • Der Baustein Innovation unterstützt insbesondere das Upscaling von Technologien.
  • Der Baustein Investition bringt die vielfältigen technologischen Möglichkeiten in die breite Anwendung.

Das Ressourcenwende-Paket soll bis 2030 eine Vielzahl der noch in den Schubladen und Laboren von Unternehmen und Forschungseinrichtungen schlummernden Verfahren für eine ressourceneffiziente Produktion und effiziente Kreislaufführung in die Praxis überführen und so Hessen zu einem Vorreiter machen. 2023 ist hierzu das neue Programm zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gestartet. Bis Jahresende konnten so bereits rund 2,5 Millionen Euro zur Weiterentwicklung innovativer Technologien eingesetzt werden. Mit Hilfe der Förderung entwickeln Unternehmen beispielsweise den Einsatz von Recyclaten in der Medizinbranche weiter, substituieren wertvolle Naturbaustoffe durch Recycling-Materialien aus Bauabfällen, gewinnen PET aus Sammlungen von Textilienmischgeweben und testen die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe durch chemisches Recycling im industriellen Dauerbetrieb. So stellt das Ressourcenwende-Paket direkt die technologischen Weichen für den Weg zur Zielerreichung der für 2030 gesetzten Klimaschutzziele in Hessen.

Dialogformate klimaneutrale Wirtschaft

Ziel der Maßnahme ist es, weitere Unternehmen zu mobilisieren und sie zur deutlichen Reduktion ihrer Treibhausgase zu motivieren. Die Maßnahme ergänzt die Maßnahme des One-Stop-Shops um öffentlichkeitswirksame Dialogformate. Diese Formate zielen darauf ab, die wirtschaftlichen Chancen von Klimaschutzinnovationen zu kommunizieren. Die Maßnahme beinhaltet Dialogplattformen, die Entwicklung von Arbeitsgruppen zu spezifischen Fragestellungen bis hin zur Bedarfsanalyse zur Vorbereitung und somit Beschleunigung von Genehmigungsanträgen (zum Beispiel für Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff).

Update folgt.