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Wassersensible Stadtentwicklung

Aufgabe des Klimaschutzes ist es, den Klimawandel zu stoppen. Dennoch merken wir bereits jetzt, wie sich das Wetter verändert. Die Maßnahmen für Klimaanpassung sollen dafür sorgen, dass wir und unsere Umwelt mit dem veränderten Wetter besser zurechtkommen.

Abbildung 1: Hitze in der Natur

 

 

Stellen Sie sich einen heißen Tag in der Innenstadt vor. Ihnen ist warm und die Luft flimmert über dem Asphalt. Die Innenstadt ist wie leergefegt, weil die Hitze unerträglich ist und die Sonne erbarmungslos auf Sie herabscheint.

Niemand macht an so einem heißen Tag freiwillig einen Stadtbummel. An solchen Tagen halten sich die Menschen lieber auf Grünflächen, zum Beispiel im Garten, im Schwimmbad oder in Parks im Schatten der Bäume auf.

Abbildung 2: Hitze in der Stadt

 

Jeder kennt diese Hitzetage und sucht intuitiv die Verdunstungskühle der Grünflächen und Wasserflächen und den Schatten der Bäume. Daher versuchen wir mit dieser Maßnahme die Begrünung mit ihren positiven Eigenschaften in die Städte und Gemeinden zu bringen. Das ist jedoch nur ein Aspekt der wassersensiblen Stadtentwicklung.

Auch der Regen verändert sich. Im Sommer haben wir teilweise viele Wochen ohne einen Tropfen Regen, so dass das Wasser knapp wird und die Pflanzen vertrocknen. Dann regnet es so heftig und in kurzer Zeit, dass Keller und Straßen überflutet werden.

Abbildung 3: (Stark-) Regen in der Natur

Wassersensible Siedlungsentwicklung hat das Ziel

  • Regenwasser zu sammeln und für trockene Zeiten zu speichern
  • Regenwasser zu versickern, um für Pflanzen und das Grundwasser verfügbar  zu sein
  • Regenwasser zu verdunsten, um die Städte zu kühlen
  • Schäden durch Starkregen zu vermeiden und zu vermindern
  • Trinkwasser einzusparen, z. B. können Pflanzen mit gespeichertem Regenwasser statt mit Trinkwasser gegossen werden.
  • ...
Abbildung 4: (Stark-) Regen in der Stadt

 

Für die wassersensible Siedlungsentwicklung ist eine Stärkung der blau (Wasser) – grünen (Natur) Infrastruktur wichtig. Niederschlagswasser ist ein wertvolles Gut, das nicht mit schmutzigem Abwasser vermischt im Kanal abgeleitet werden sollte.

Begrünte und unversiegelte Flächen dienen der Speicherung, Versickerung und Verdunstung von Niederschlagswasser. Begrünte Flächen erhitzen sich und die Luft nicht so stark wie versiegelte oder steinige Flächen und fördern zudem die Artenvielfalt.

Eine Verbesserung des innerörtlichen Klimas kommt auch der Gesundheit zugute. Kühlere Temperaturen verbessern den Schlaf und entlasten vor allem auch kreislaufgeschwächte Menschen.

Um Ihnen und Ihrer Kommune Ideen und Informationen zu einem klimaangepassten Umgang mit Regenwasser bereitzustellen, wird das hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium Mitte 2024 einen Leitfaden zur „Versickerung, Retention und Verdunstung als Beitrag zur wassersensiblen Siedlungsentwicklung“ herausbringen.

Weiterhin sind Veranstaltungen und Beratungen geplant, um Sie bei der Umsetzung zu unterstützen.